Die Dörrobstmotte stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie ist bei der Nahrungsaufnahme nicht sehr wählerisch. Dadurch hat sich die Dörrobstmotte zu einem weit verbreiteten Vorratsschädling entwickelt.

Zur Nahrung gehören u.a. Trockenobst, Nüsse, Schokolade, Getreide, Backwaren, Tee und Gewürze weshalb die Dörrobstmotte neben Mehlzünsler, Kornmotte, Samenmotte und Mehlmotte zu den Lebensmittelmotten gerechnet wird. Wir finden Sie häufig in Lagerhäusern, Silos, Nahrungsmittelbetrieben, Supermärkten und natürlich auch in Privathaushalten. Die Bekämpfung von Lebensmittelmotten erfolgt je nach örtlichen Gegebenheiten und der Ausprägung des Befalls durch manuelle, biologische oder chemische Verfahren.

Dörrobstmotten erkennen

Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), wird ca. 6 bis 9 mm lang. Die Flügelspannweite misst ca. 13 bis 20 mm. Der Falter ist rotbraun bis bronzefarben. In der Mitte ist eine breite, silberfarbene Unterbrechung. Die Motte legt zwischen 200 und 400 Eier, die meist direkt an den Nährsubstraten bzw. den Lebensmitteln haften.

Die Larven haben eine Länge von 14 bis 17 mm und je nach Nahrungsaufnahme eine Färbung von weißlich, grünlich oder rötlich. Fünf bis sieben Larvenstadien durchleben die Lebensmittelmotten bis zur Wanderung (3 – 10 Tage) an einen geschützten Ort für die Verpuppung. In warmer Umgebung schlüpfen die jungen Motten bereits nach etwa zwei Wochen aus Ihrem Kokon. Niedrigere Temperaturen sorgen für eine teils mehrmonatige Diapause. So dauert die Entwicklung von der Eiablage bis zum Falter bei einer Temperatur von 25 Grad etwa sechs bis acht Wochen. Der Falter hat dagegen „nur“ eine Lebensdauer von zwei bis drei Wochen.

Der Falter schädigt die Lebensmittel nicht. Es sind die Larven der Dörrobstmotte die für Fraßschäden an den Nährsubstraten sorgen. Zusätzliche Verunreinigungen durch Spinnfäden und Kot machen die Nahrung für den Verzehr ungeeignet.

Mottenbefall vermeiden

Sauberkeit und Ordnung sind bei der Bekämpfung von Lebensmittelmotten besonders wichtig. Um regelmäßige Inspektionen und Reinigungen zu ermöglichen sollten Waren in Lebensmittelbetrieben und Lagerhäusern ordentlich, mit ausreichend Abstand sowohl zwischen Stapeln als auch vom Boden aufbewahrt werden.

Wir empfehlen, alle Lebensmittel in fest verschließbaren Behältnissen aufzubewahren, um die Ausbreitung eines Befalls mit Lebensmittelmotten zu vermeiden. Auf keinen Fall sollten befallene Lebensmittel in der Nähe von nicht befallenen Waren gelagert werden.

Lebensmittelmotten bekämpfen

Als Nachweis eines Befalls durch Lebensmittelmotten werden Pheromonfallen aufgestellt. Hierdurch werden die Männchen von dem synthetisch hergestellten Sexualpheromon angelockt. Die weiblichen Motten können nicht mehr befruchtet werden. Pheromonfallen werden insbesondere in Lebensmittelbetrieben zum Schädlingsmonitoring und als Befallsnachweis eingesetzt. Siehe HACCP Monitoring.

Bei einem nachgewiesenen Lebensmittelmottenbefall müssen die Produkte / Waren auf Befall kontrolliert und Befallenes muss entsorgt werden. Die Gespinste in Schränken, Bohrlöchern, Maschinen, Anlagen oder Ixel im Deckenbereich müssen mechanisch entfernt werden.

Chemische Bekämpfung

Chemische Behandlungen im Spritz- oder Nebelerfahren können dann durchgeführt werden, wenn Reinigungen, Pheromonfallen und das Aussortieren befallener Waren keinen Erfolg zeigen. Larven und Falter der Lebensmittelmotten können durch entsprechende Präparate bekämpft werden. Eiablagen und Puppen sollten durch Reinigungsmaßnahmen beseitigt werden.

Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen

Schlupfwespen werden meist in Privathaushalten eingesetzt. Die lediglich 0,4 mm großen Insekten werden mit kleinen Kärtchen in die betroffenen Vorratsschränke gelegt. Die Schlupfwespen legen ihre Eier gezielt auf Motteneiern ab. Die Larven der Schlupfwespe dringen in die Motteneier ein. Statt der Mottenlarven schlüpfen neue Schlupfwespen.

Auto-confusion SystemTM

Ein weiteres Verfahren bei der Bekämpfung von Lebensmittelmotten ist der Einsatz von Exosex SP Tabs. Das Verfahren geeignet sich insbesondere für die Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben nach LMHV. Hierbei nehmen männliche Motten über aufgestellte Pheromonfallen zusätzlich ein elektrostatisches Pulver auf und geben es an andere männliche Motten weiter. Sie sind anschließend nicht mehr in der Lage die weiblichen Motten zu lokalisieren. Exosex SP Tabs mit Auto-confusion SystemTM führen zu einer Paarungsstörung bei Lebensmittelmotten und somit zu einer Verringerung der Population. 
 

Für Lebensmittelbetriebe ist eine professionelle und verlässliche Mottenbekämpfung besonders wichtig. Wir beraten Sie gerne.