Die Gefahren durch den Eichenprozessionsspinner haben in Berlin und Brandenburg alle Stadtbezirke erreicht. Durch das warme und trockene Klima wird die Vermehrung und Verbreitung des Forstschädlings erheblich beschleunigt.
Die Kolonisierung des Berliner Stadtgebiets erfolgte von den westlichen Bezirken in Richtung Osten, wobei 2007 mit Vorkommen in Treptow-Köpenick, laut Berliner Pflanzenschutzamt, der „Sprung über die Spree“ vollzogen wurde.1
Am stärksten betroffen sind Stadtteile mit umfangreichen und langgezogenen Eichenbeständen. Die meisten befallenen Bäume wurden zuletzt in Treptow-Köpenick, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Pankow registriert.
Worum handelt es sich bei dem Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner ist ein graubrauner Nachtfalter, der eine Flügelspannweite von 25 bis 30 mm erreicht. Der Falter hat graue Vorderflügel mit schwach ausgeprägten dunklen Querlinien und weißgraue Hinterflügel.
Die problematischen Raupen wandern in einigen Zentimeter breiten Prozessionen zu ihren Fraßplätzen. Tagsüber sammeln sie sich im gesponnenen Nest. Die Raupe des Eichenprozessionsspinners durchläuft 5 bis 6 Larvenstadien. Ab dem 3. Stadium, das je nach Witterung Ende April bis Ende Mai erreicht wird, entwickeln sich bei den Larven kleine Brennhaare.
Im August erfolgt die Eiablage der Eichenprozessionsspinner. 100 bis 200 Stück weiße Eier werden in den Kronenspitzen auf dünnen Zweigen der Eichen abgelegt und überwintern dort bis zum nächsten Frühjahr.
Welche Gefahren gehen vom Eichenprozessionsspinner aus
Die gesundheitsgefährdenden Brennhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das eine starke Immunreaktion bei Menschen und vor allem auch bei Hunden auslösen kann.
Die Brennhaare können bei Wind bis zu 100 Meter weit durch die Luft transportiert werden. Je nach Kontakt können Hautreizungen und –entzündungen ausgelöst oder durch Einatmen der feinen Härchen kann auch Atemnot hervorgerufen werden. Die durch den toxisch irritativen Reiz ausgelösten Hautreizungen halten bis zu 2 Wochen an. Begleitend können Schwindel, Fieber, Bindehautentzündungen usw. bei gesundheitlich vorbelasteten Personen auftreten.
Eichenprozessionsspinnerbekämpfung
Die Eichenprozessionsspinnerbekämpfung konzentriert sich auf die Entfernung der auffälligen Nester an den Eichenstämmen, -ästen und am Boden. Zu empfehlen ist eine Nestentfernung möglichst vor der Entwicklung der Brennhaare von April bis Anfang Juni, um die gesundheitliche Gefahr für den Menschen möglichst gering zu halten. Auch noch nach der Verpuppungszeit bleiben in den alten Nestern Härchen und Häutungsreste zurück.
Die Akutbekämpfung wird im Absaugverfahren mit spezieller Schutzkleidung durchgeführt. Dabei werden die Raupen, Gespinstnester und Häutungsreste mittels eines Spezialabsauggerätes entfernt. Nach der Behandlung erfolgt die fachgerechte Entsorgung des Materials und der notwendigen Arbeitsschutzausrüstung in einer Sonderverbrennungsanlage. Oftmals ist für die Eichenprozessionsspinnerbekämpfung auch der Einsatz einer Hebebühne erforderlich.
Für die Entfernung der Raupennester sind die Eigentümer der betroffenen Grundstücke oder die zuständigen Behörden verantwortlich. Gefahren für den Menschen bestehen vor allem an belebten Orten wie Schulen oder Kitas, Sportstätten oder Freibädern. Auf eine präventive Behandlung der Baumkronen wird mittlerweile verzichtet.
Sie haben ein Nest des Eichenprozessionsspinners auf Ihrem Grundstück entdeckt? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir führen die Nestabsaugung zur Bekämpfung der gesundheitsschädlichen Raupen schnell und gründlich durch.